Geschichte

Seit mehr als 70 Jahren probt und konzertiert das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam und ist damit das älteste Orchester der Landeshauptstadt. Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gründete der zu Lebzeiten sehr bekannte Komponist und Hochschullehrer Prof. Hans Chemin-Petit (www.cheminpetit.de) ein Streicherensemble unter dem Namen Collegium musicum. Nach einem Jahr scheint Chemin-Petit die Leitung des Ensembles abgegeben zu haben. Kurt Wolf, Musiklehrer an der Helmholtzschule in Potsdam und später Direktor der Musikschulen in Gera und Rathenow, leitete in den folgenden Jahren das Orchester. Mit Konzerten in der Aula der Helmholtzschule und dem früheren Nikolaisaal hatte das Collegium musicum unter seiner Leitung einen festen Platz im bereits reichhaltigen Potsdamer Kulturleben.

1955 wurde das Orchester durch Otto Wendt, Violinist im Estradenorchester des Berliner Rundfunks, quasi neu gegründet. Dokumentiert wird dies durch ein neu angelegtes Mitgliederverzeichnis sowie durch die 1965 durchgeführten Jubiläumsfeiern zum 10jährigen Bestehen. Während seines Dirigats wurde das Orchester um den Bläsersatz erweitert und in „Sinfonieorchester der Werktätigen Potsdam“ umbenannt. Anfang der 70er bis Ende der 80er Jahre übernahm das damalige Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft eine Art Trägerschaft für das Orchester und stellte damit finanzielle Mittel, Probenraum und Konzertsaal zur Verfügung. Vermittelt wurde diese Kooperation durch den dort angestellten Grafiker Victor Herbert, der über Jahrzehnte für das Orchester organisierte, auch die künstlerische Richtung mitgestaltete, und damit zur "Seele" des Orchesters wurde.